Liebe Unterstützer und Freunde der Glückstour,
endlich ist es so weit, der erste Newsletter der Glückstour ist da!
Wir freuen uns, Euch mit unserem Jahresrückblick 2020 über die Aktivitäten der Glückstour 2020 informieren zu können. Zukünftig werden wir Euch auf diesem Weg auch weiterhin rund um die Glückstour auf dem Laufenden halten. Seid gespannt…
Keine Frage – die Corona-Pandemie hatte und hat auch Auswirkungen auf die Glückstour. Den Erfolg der 2006 ins Leben gerufenen Hilfsaktion der Schornsteinfeger aber konnte Covid 19 keinesfalls bremsen. Die Summe der Spenden lag mehr als 225.000 Euro – und somit nochmals um 15.000 Euro höher als im Vorjahr.
Alles war bestens geplant. Am 10. Juni sollte die große Auftaktveranstaltung beim Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger-Gewerkschaftlicher Fachverband gesellen (ZDS) in Erfurt stattfinden. An diesem Abend wollten das Organisationsteam des Vereins Glückstour e.V. und dessen Vorsitzender Ralf Heibrok aus Schloß Holte-Stukenbrock im
Kreis Gütersloh unter anderem davon erzählen, in welcher Form krebs- und schwersterkrankten Kindern, deren Familien und entsprechenden Institutionen geholfen wird und in der Vergangenheit geholfen wurde. Schließlich kamen in den ungezählten Spendenaktionen des Schornsteinfegerhand-werks, der jährlichen stattfinden Glückstour sowie unglaublich vielen privaten Einzelinitiativen inzwischen mehr als 2,5 Millionen Euro zusammen. Geld, das ohne jegliche Abzüge für Hilfszwecke eingesetzt wird. Kliniken, Vereine, Wohnheime, Elterninitiativen, einzelne Betroffene werden ebenso unterstützt wie Projekte, die kranken Kindern Lebensmut schenken. Doch nicht nur das. Die Spenden haben zudem dazu beigetragen, dass zwei neue Immuntoxine gegen Leukämie entdeckt wurden, da der Verein die Forschung unterstützt hatte.
Diese persönlichen Informationen sowie einen Ausblick auf geplante Aktionen und nicht zuletzt die siebentägige Etappenfahrt der Schornsteinfeger über insgesamt 1000 Kilometer von Erfurt nach Lübeck fielen den Corona-Beschränkungen zum Opfer. So, wie auch die komplette Tour, die am 11. Juni über Luckenau nach Leipzig, einen Tag später von dort nach Dresden und am 13. Juni nach Cottbus führen sollte. Jeweils 140 Kilometer waren für den 14. und 15. Juni auf dem Weg nach Potsdam und Wittenberge eingeplant ehe der Tross der Glückstour erst Lauenburg und schließlich das Lübeck erreichen wollte.
Wie in den Vorjahren war geplant, während der einzelnen Etappen Spenden zu übergeben, aber auch Kollegen vor Ort und unterstützenden Unternehmen für ihr Engagement zu danken. Und wie auf den Touren zuvor, wollten die radelnden Kaminkehrer Werbung für die Hilfsaktion machen, weitere Spenden sammeln.
Unterm Strich wurde vieles davon dank neuer Ideen und des Einsatzes der digitalen Medien erreicht. „Natürlich geht nichts über den direkten persönlichen Kontakt. Doch wenn der nicht möglich ist, müssen wir uns etwas anderes überlegen“, strahlt Heibrok nach wie vor Optimismus aus. Der ist begründet. Denn trotz aller Einschränkungen wurden in diesem Jahr während der geplanten Tourwoche alles in allem 37 Institutionen – jeweils im Umkreis von etwa 100 Kilometern um die einzelnen Etappenorte – mit Spenden von jeweils 3.000 Euro bedacht. Die vom Verein ausgewählten Einrichtungen hatten sich zuvor virtuell vorgestellt, ihre Arbeit, ihre Sorgen und Probleme dargelegt. Insgesamt 60.000 Euro spendete die Glückstour zudem an zwei Forschungsprojekte des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck. Prof. Dr. Thorsten Langer und sein Team beschäftigen sich mit den Spätfolgen in der pädiatrischen Onkologie.
Im Klartext: Wie wirken sich Medikamente und Behandlungen von krebskranken Kindern und Jugendlichen im Alter aus? Zudem suchen die Wissenschaftler nach besseren Verträglichkeiten der Arzneien und Therapien. Außer den direkt im Rahmen der geplanten Etappenfahrt virtuell übergebenen Spenden konnte der Verein Glückstour im abgelaufenen Jahr 30 weitere Projekte und Institutionen mit Spenden in Höhe von jeweils 3.000 Euro unterstützen. Etwa 14.000 Euro wurden auf sieben treuhänderisch verwaltete Konten überwiesen, um betroffenen je nach Bedarf helfen zu können. Dazu kommen noch eine Vielzahl von einzelnen Zuschüssen. Dazu zählen lebensverlängernde Maßnahmen, wie sie beispielsweise der kleine Jasper aus Lübeck bekommt. Der Sechsjährige ist unheilbar krank. Er leidet an dem diffusen intrinsischen Ponsgliom (DIPG), ein Gehirntumor, der vor allem im Kindesalter auftritt. Die durchschnittliche Lebenserwartung nach Diagnose beträgt nur neun Monate. Die Betroffenen verlieren nach und nach motorische Fähigkeiten, haben Schluck- und Atmungsbeschwerden, da der Hirnstamm für die Basisfunktionen unseres Körpers, wie Atmung, Schlucken, Herz- und Kreislaufsteuerung zuständig ist.
Die einzige Standardbehandlung ist Bestrahlung. Ansonsten gibt es lediglich sehr kostenintensive und von den
Krankenkassen nicht abgedeckte Möglichkeiten, das Leben der Betroffenen zu verlängern. Eine dieser Chancen ist ein
neu zugelassenes Medikament aus den USA. Mit dem Mittel, dessen Kosten der Verein Glückstour übernimmt, hat
Japser nun schon die düsteren Prognosen seiner Lebenserwartung um einige Monate übertroffen.
Heibrok: „Allein das ist doch schon ein großes Geschenk für den Jungen und seine alleinerziehende Mutter. Deshalb werden wir die Hilfe auf alle Fälle fortsetzen.“ Das Geld dafür kommt zum Teil von Personen, die aus der Umgebung von Lübeck speziell für Jasper spenden, wird aber überwiegend aus dem großen Topf der Glückstour genommen. In den fließen unabhängig von der Etappenfahrt das ganze Jahr über Gelder. „Es ist einfach klasse zu sehen, mit welch großem Einsatz und mit welcher Begeisterung unsere Kollegen sich für die Sache einsetzen, auf großartige Ideen kommen, um Spenden zu sammeln. Auf der anderen Seite sind es aber auch Privatpersonen, Versicherungen und Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die Geburtstage, Betriebsfeiern und andere Gelegenheiten
nutzen, um für unsere Sache zu werben und Gelder zu spenden. Auch diverse Challenges haben dazu geführt, den Spendentopf zu füllen. Dazu gibt es inzwischen Produkte wie beispielsweise Wein, Honig, Radlertrikots, Sticker oder Grillzangen, von deren Verkauf wir
profitieren,“, freut sich der erste Vorsitzende des Vereins über den Zuspruch und das große Vertrauen für die Hilfsaktion – übrigens eine der größten privaten in Deutschland.
Dazu beigetragen haben in den vergangen 15 Jahren eine Vielzahl von Firmen, die teilweise vom ersten Tag an dabei waren oder im Laufe der Zeit dazugestoßen sind und dem Verein nach wie vor die Treue halten. Dafür sind Heibrok und seine Mitstreiter überaus dankbar. Sie arbeiten weiter intensiv daran, den Erfolgsweg der Glückstour fortzusetzen.
Einer der wichtigen Punkte sind die kurzen Wege im Vorstand. Anfragen nach Spenden werden in Videocalls oder noch einfacher in der WhatsApp-Gruppe mit Daumen hoch oder runter entschieden. Dazu kommen jede Menge Personen, die mit ihren jeweiligen Kompetenzen den Verein kostenlos unterstützen. So konnten in diesem Jahr mehr als 160
Filme für den Facebook-Auftritt der Glückstour professionell bearbeitet, virtuelle Begegnungen und Videokonferenzen mit Firmen und Spendern ermöglicht sowie unterschiedliche Kanäle der sozialen Medien bespielt werden. Das alles unterstreicht den Satz den Ralf Heibrok immer wieder betont:
„Die Glückstour sind wir doch alle.“